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Bauphysik, hygrothermische Beurteilung

In der Bauphysik wird - i.d.R. - nach dem Glaser-Verfahren ermittelt, ob und an welcher Stelle in einer Baukonstruktion Tauwasser ausfällt. Es wird näherungsweise die Feuchtigkeitsanreicherung durch Diffusion in Bauteile ermittelt. Dabei werden Feuchtespeicherung im Material sowie kapillare Wassertransportvorgänge nicht berücksichtigt.

Bei gemäß dem Glaser-Verfahren hinsichtlich Tauwasserausfall und -anreicherung kritischen Baukonstruktionen rechnen wir mit einer Bauphysik Software (Näherungsverfahren), mit der wir auch die Kondensatausbreitung und kapillare Wasserströme berücksichtigen können. Dieses erlaubt uns die Bewertung der bauphysikalischen Qualität eines Bauteilaufbaus. Insbesondere bei Innendämmungen ist dies von entscheidender Bedeutung.

Grundlagen Glaser-Verfahren:
Es werden standardisierte Randbedingungen angesetzt: Während der Kondensations- oder Tauperiode im Winter (Außenklima −5 °C und 80 % rel. F. / Innenklima 20 °C und 50 % rel. F., Dauer 90 Tage) reichert sich bei den meisten Konstruktionen eine Kondensatmenge im Bauteil an. Diese Tauwassermenge muss in der Verdunstungsperiode im Sommer (Klima innen und außen 12 °C und 70 % rel. F., Dauer 90 Tage) wieder austrocknen.

Ist die Tauwassermenge kleiner als 1 kg/m² (bei kapillar nicht wasseraufnahmefähigen Schichten 0,5 kg/m²; bei Holzbauteilen Sonderregelungen) und die Verdunstungsmenge im Sommer größer als die Tauwassermenge im Winter, dann kann im Wesentlichen von einer bauschadensfreien Konstruktion ausgegangen werden. Verbleibt jedoch am Ende der Verdunstungsperiode ein noch so geringer Tauwasserrest im Bauteil, kann sich dieser über viele Jahre hinweg unbemerkt zu einer Menge aufsummieren, die fast unweigerlich zu schweren Bauschäden aufgrund von Durchfeuchtung führen wird.

Näherungsverfahren:
Mit dem von uns verwendeten Näherungsverfahren können Baukonstruktionen (z.B. Wände, Dächer) hygrothermisch beurteilt werden. Voraussetzung ist die genaue Kenntnis der technischen Daten der verwendeten Baustoffe/Bauteile.
Es wird beim Glaser-Verfahren davon ausgegangen, dass das Kondensat zwischen den Schichten entsteht und dort auch gespeichert wird. Unabhängig von der tatsächlich anfallenden Kondensatmenge bleiben die Dampfströme und der Kondensationsbereich konstant, da eine Ausbreitung des Kondensats bei Glaser nicht berücksichtigt wird.
Sobald sich in der Konstruktion Kondensat bildet, stellen sich in der Realität jedoch zusätzlich zu den Dampfströmen nun auch vom Kondensationsbereich wegführende Flüssigwasserströme ein (kapillare Leitung). Dieser Prozess wird im Näherungsverfahren berücksichtigt und erlaubt eine realitätsnähere Beschreibung der Feuchtetransportprozesse.

Die kapillare Ausbreitung des Kondensats führt zu einer hygrischen Entspannung der Konstruktion. Durch die Berücksichtigung dieses Prozesses ergeben Berechnungen mit dem Näherungsverfahren meist geringere Kondensatmengen im Vergleich zum Glaserschema. Vor allem bei Innendämmsystemen überschätzt das Glaser-Verfahren die berechnete Kondensatmenge stark, während das Näherungsverfahren eher die tatsächlich auftretenden Kondensatmengen und die Verteilung des Kondensats beschreibt.
Obwohl dieses Verfahren analog zum Glaserverfahren auch nur Erwartungswerte für das auftretende Kondensat liefert, ist die Berechnung vor allem bei innen gedämmten Konstruktionen dichter an der Realität und erlaubt damit die positive Nachweisführung auch bei Konstruktionen, die mit dem traditionellen Glaserverfahren als kritisch eingestuft werden.

Bauphysik: Hygrothermische Simulation Wir bieten seit 2017 auch hygrothermische Simulationsberechnungen mit dem Programm WUFI des Fraunhofer Instituts an. Diese Simulationen werden i.d.R. notwendig bei speziellen und schwerwiegenden Problemfällen. Bei Simulationen können reelle Klimabedingungen und -verläufe berücksichtigt werden. Das Ergebnis ist hierbei auch von der Qualität bzw. Richtigkeit der Eingabe der baupysikalsichen Kennwerte abhängig! Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an!